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24. Mai 1989: Die Vertreibung der bulgarischen Türken

Vor 34 Jahren, am 24. Mai 1989, begann der Massenexodus von zirka 350.000 bulgarischen Türken, die von 1984-1985 Opfer einer zwangsweisen Assimilierungspolitik des kommunistischen Regimes unter Todor Schiwkow wurden. Etwa 800.000 ethnische Türken wurden seinerzeit gezwungen, ihre türkischen Namen aufzugeben und christlich-slawische Namen anzunehmen. Die Restriktionen begannen bereits in den 60er-Jahren, als 1964 der Türkischunterricht an den staatlichen Schulen ausgesetzt und 1974 die Fakultät für türkische Philologie an der Universität von Sofia ihren Betrieb aufgeben musste.

Die kommunistischen Machthaber entsandten damals unter Kriegsrecht schwer bewaffnete Armee- und Polizeieinheiten nach Südbulgarien, wo die Mehrheit der türkischen Minderheit lebte, um die Bewohner zu zwingen, bulgarische Namen anzunehmen, mit neuen Personalausweisen auszustatten und ihren islamischen Glauben abzulegen. Der Gebrauch der türkischen Sprache in der Öffentlichkeit wurde verboten sowie bisher gültige Minderheitenrechte abgeschafft. Die türkische Minderheit wehrte sich gegen die Politik der ethnischen Säuberungen mit Protesten gegen die Todor Schiwkow-Regierung. Zahlreiche Demonstranten wurden festgenommen, ins Gefängnis gesteckt und gefoltert. Bei Zusammenstößen mit bulgarischen Sicherheitskräften sollen 40 Demonstranten getötet worden sein.

Viele der türkischen Opfer der Bulgarisierungskampagne hielten es nicht mehr aus und im Mai 1989 machten sich Tausende von bulgarischen Türken auf den Weg in die Türkei. Mit der Eisenbahn, auf Lastwagen, Bussen, Pkws und Traktoren flohen viele dieser verzweifelten Menschen in das Nachbarland ihrer Vorfahren, die diesen Zuflucht gewährte. Die von den Kommunisten verfügten Gesetze zur Zwangsassimilation wurden später rückgängig gemacht und das bulgarische Parlament verabschiedete 2012 eine Erklärung, in dem die Zwangsassimilation verurteilt, sowie der Massenexodus der bulgarischen Türken als ethnische Säuberung bezeichnet wurde.

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