Der afrikanische Kontinent steht wie kein Zweiter als Synonym für koloniale Verbrechen europäischer Staaten an der einheimischen Bevölkerung, einmal ganz abgesehen von den politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Kolonialherrschaft auf die Gesellschaften. Die Kolonisierung der Völker wurde entweder mit Waffengewalt, durch breit angelegte Massaker oder kulturelle Hegemonie erreicht. Millionen von Menschen wurden von den Kolonialmächten als Sklaven nach Europa und Amerika gebracht.
Im Zuge der Dekolonisation gelang immer mehr Völkern Afrikas, sich von der herrschenden Kolonialmacht zu befreien. Das passierte entweder im Einvernehmen oder durch den bewaffneten Kampf gegen die Kolonialherrschaft. Während der 132-jährigen französischen Kolonialherrschaft in Algerien starben mehrere Millionen Muslime, wobei mindestens eine Million Algerien während des Befreiungskampfes (1954-1962) umgekommen sind.
Kontakt
Birol Mınık
Ressortleiter Afrika
b.minik@mezalim.org
Fachartikel in englischer und deutscher Sprache
The question as to whether a genocide took place in nineteenth-century Algeria has always been viewed with suspicion by western scholars. By contrast, it has tended to be accepted as a given in many Algerian accounts of the past, expressed both in conversation and in published works. This divergence has arguably been grounded in the manner in which the prevailing means of framing and defining genocide has varied wildly between these two literatures. Curiously, Algerian texts, even when they are ‚popular‘ rather than ‚academic,‘ lie closer to the spirit and terms of reference of the scholarly field of Genocide Studies, whereas academic works in the Anglophone and Francophone traditions have tended to operate from remarkably unscholarly and emotive starting points (generally so as to claim that the term ‘genocide’ should not be applied to the Algerian case).
by Professor William Gallois, University of Exeter