Der anatolischen Halbinsel kommt in der Mezalim-Forschung eine besondere Bedeutung zu: Zum einen ist sie als Ort zahlreicher Massenmorde und Genozide an der ansässigen muslimischen Bevölkerung zu betrachten, zum anderen als Zufluchtsort für viele betroffene Opfer von ethnischer Säuberung, Völkermorden und Vertreibungen. Vor allem die massenhaften Gewaltverbrechen während der armenisch-russischen Okkupation in Ostanatolien im Ersten Weltkrieg, der darauf folgenden griechischen Besatzungszeit in Westanatolien und der Balkankriege mit ihren Konsequenzen für die Muslime in Thrakien, prägen das lokale Mezalim-Bild. Der Zuzug von Mezalim-Opfern aus dem östlichen Balkan, dem ägäischen Raum, der Krim, dem Kaukasus und aus Zentralasien beeinflussen maßgeblich das Mezalim-Narrativ in der heutigen Türkei. Sie bilden zusammen mit den lokalen Leidenserfahrungen die zeitgenössische Mezalim-Erinnerungskultur in der türkischen Gesellschaft.
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- Greek Atrocities During The Great Offensive: Setting Firesby Professor Uğur Üçüncü, Black Sea Technical University of Trabzon The Ottoman Empire accepted defeat in the Great War and signed the Armistice of Mondros. With the Armistice, the borders of the empire shrank and Anatolia became the last refuge of the Turkish nation. However, the Allied powers considered that the control of Anatolia as…
- May 15, 1919: The prelude to the invasion and depopulation of Western AnatoliaIt is May 15, 1919, when at 7:30 a.m. the Greek warships Patris and Atronitos moor at the port of Izmir and soldiers of the Efzon Regiment go ashore. The occupation of the great economic metropolis was decided during the peace negotiations in Paris, although it had previously been granted to Italy in a secret…
- 15. Mai 1919: Der Auftakt zur Invasion und Entvölkerung WestanatoliensEs ist der 15. Mai 1919, als um 7:30 Uhr die griechischen Kriegsschiffe Patris und Atronitos am Hafen von Izmir festmachen und Soldaten des Efzon-Regiments an Land gehen. Die Besetzung der großen Wirtschaftsmetropole wurde bei den Friedensverhandlungen in Paris beschlossen, obwohl es in einem geheimen Abkommen zuvor Italien zugesprochen worden war. Die griechischen Bewohner Izmirs…
- The Greek Occupation of Western Anatolia 1919-1922by Kemal Bölge Warships and landing craft at the port of Izmir On the morning of 15 May 1919, dark clouds gathered over the sky of the port city of Izmir. Under the escort of warships from Great Britain, France, the USA and Italy, 12,000 soldiers of the Greek occupation army landed at the port…
- The Occupation of Izmir from the Pen of an Italian Journalistby Prof. Dr. Mevlüt Çelebi, Ege University Izmir I. During the World War, Britain, France and Russia made some promises to Italy and Greece in order to get them to join the war on their side. Izmir was promised to both Greece and Italy. After the Armistice of Mudros signed between the Ottoman Empire and…
- Der schwarze Rauch über KaratepeGriechische Streitkräfte begingen am Abend des 18. Februar 1922 in dem Bergdorf Karatepe/Aydın einen Massenmord an der einheimischen Bevölkerung, der zu einem Synonym für Grauen und Unmenschlichkeit wurde. Dort, wo über den Bergen der Stadt Köşk die pittoreske Landschaft von Oliven- und Feigenbäumen bestimmt wird, ereignete sich vor genau 101 Jahren, am 18. Februar 1922,…
- A Political Project Built on Massacre: Declaration of Armenian Independence in Erzurum (1918)by Tolga Başak, Prof. Dr., Erzurum Atatürk University The massacres committed by Armenian Militias against the local Muslim population consisted by Turks, Kurds and Arabs, which began in the 19th century and continued until the early 20th century, were designed to implement an abstract political project that was incompatible with the ethnic and demographic conditions…
- Das Schicksal der Muslime und osmanischer Kulturgüter in GriechenlandDas Osmanische Reich musste nach dem Türkisch-Russischen Krieg (1877-1878) und der Unterzeichnung des Berliner Vertrags diese Gebiete an Griechenland abtreten. Allerdings unter der Bedingung, dass den muslimischen Bewohnern die Sicherung des Eigentums und Religionsfreiheit garantiert wird. Im XVII. Jahrhundert besuchte der polyglotte Schriftsteller und Handelsreisende Evliya Çelebi die damalige Stadt Narda, die heute Arda heißt und…