Die Forschungseinrichtung für Mezalim unterstützt finanziell Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Mezalim-Forschung. Unter dieser Rubrik finden Sie aktuelle und vom FEM geförderte Projekte.
„Griechische Kriegsverbrechen in Anatolien nach italienischen Quellenangaben (1919-1922)“ von Prof. Dr. Mevlüt Çelebi, Ege-Universität.
Projektbeschreibung
Das Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts besteht darin, anhand der Berichte von italienischen Militär- und Zivilbeamten, die sich von 1919-1922 in Westanatolien aufgehalten haben und die Kriegsverbrechen und Massaker der griechischen Streitkräfte an der türkischen Zivilbevölkerung in den Archiven des italienischen Außenministeriums und Heeresarchivs in Rom zu sichten, zu dokumentieren und zu analysieren. Einige italienische Journalisten befanden sich zum Zeitpunkt des griechischen Einmarsches vor Ort und erlebten die Besetzung der Hafenstadt Izmir mit und veröffentlichten ihre Eindrücke in den Zeitungen in Italien. Um diese Berichte näher zu untersuchen, wird in sieben Zeitungsarchiven und Bibliotheken geforscht.
Zeitplan
Zum Zwecke der Erforschung des erwähnten Zeitabschnitts ist ein Aufenthalt vom 03.07.-29.09.2023 in den erwähnten Archiven der italienischen Hauptstadt vorgehsehen.
Hintergrund
Obwohl Italien und Griechenland damals Verbündete waren, zeichneten italienische Offiziere, Soldaten, Beamte, Journalisten und Zivilisten Kriegsverbrechen der griechischen Armee gegen die türkisch-muslimische Bevölkerung auf, denn Rom selbst hielt die Küstenregion von Kuşadası bis Antalya besetzt. Während des Ersten Weltkriegs kämpfte Italien an der Seite Großbritanniens und Frankreichs und vereinbarte in zwei geheimen Verträgen am 26. April 1915 (London) und am 08. August 1917 (San Giovanni di Moriana) die heutige kroatische Stadt Rijeka und die türkische Stadt Izmir zu besetzen. Nach der amerikanisch-britisch-französischen Vereinbarung über die griechische Besetzung von Izmir konnte Italien seine Pläne zur Besetzung von Izmir nicht verwirklichen.
Ziel des Projekts
Die für die Forschungsarbeit ermittelten Ergebnisse aus Original-Archivdokumenten (Berichte, Protokolle, Aufzeichnungen) von Militär- und Zivilangehörigen Italiens sowie Journalisten werden im ersten Halbjahr 2024 als Monografie zusammengetragen und publiziert.